Deutschland - Tour 2012

Mit dem MGA auf Achterbahnfahrt durch Deutschland

Unsere diesjährige Oldtimertour mit dem MGA sollte uns quer durch den südlichen Teil Deutschlands führen. Während sich die meisten Urlauber für eine schöne Region unseres Landes entscheiden, reihten wir gleich alle sehenswerten Regionen aneinander zu unserer Reise durch Deutschland. Die Route hatten wir vorher so ausgewählt, dass wir bis auf wenige Autobahnstücke, nur über landschaftlich schöne und fahrerisch anspruchsvolle Straßen fuhren. Die Route der Deutschland Rundfahrt für Radrennfahrer half uns dabei an manchen Stellen.

Am Samstag den 21. Juli starteten wir bei mäßigem Wetter und fuhren zunächst nach Linz am Rhein um dort mit der Fähre überzusetzen. Unser erstes Etappenziel sollte Bad Orb sein, doch zunächst ging die Fahrt weiter Richtung Neuwied. Auf unserer ersten Etappe hatten uns die Strassenbauer leider zahlreiche weitläufige Umleitungen eingebaut, weshalb wir unsere Route manchmal verlassen mussten.

Die Reise führte uns vorbei an Schloss Sayn in den an diesem Tag manchmal recht dunklen Westerwald Richtung Montabaur mit seinem Schloss, daß vielen Autofahrern auf dem Weg nach Frankfurt neben der Autobahn ins Auge fällt. Hinter Montabaur gings durchs Gelbachtal und dann über weitere Umleitungen bis nach Limburg an der Lahn. Hier durfte ein Besuch der Altstadt natürlich nicht fehlen. Nach einer kurzen Stärkung fuhren wir dann über Bad Nauheim zu unserem Ziel nach Bad Orb. Bad Orb ist eine typische Kurstadt. Highlight war hier für uns das sehr empfehlenswerte "Restaurant Alter Bahnhof"www.alterbahnhofbadorb.de

 

Die zweite Etappe sollte uns nach Bayreuth führen. Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg durch den dünnbesiedelten Spessart Richtung Bayrischer Schanz. Dort hatten wir uns mit Familie Heidenfelder und ihrem MGA verabredet. Nach einer kurzen Begutachtung der beiden Fahrzeuge fuhren wir gemeinsam zur Burgruine Homburg, eine der größten Burgruinen in Deutschland.

Unser nächster Zwischenstopp war Bamberg mit seiner atemberaubenden Altstadt. Der historische Stadtkern ist seit 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der Unesco eingetragen. Nach einem Rundgang und einer kleinen Stärkung fuhren wir durch die Fränkische Schweiz, hier war unser MGA in seinem Element, zu unserem Etappenziel nach Bayreuth. Am Nachmittag erreichten wir die Wagnerstadt und machten uns sofort auf den Weg zu einer kleinen Stadtbesichtigung.

 

Die dritte Etappe führte uns nach St. Englmar im Bayrischen Wald und war eher eine reine Fahrstrecke mit einem Zwischenstopp im Fichtelberg Automuseum. Im Fichtelgebirge und später im Bayrischen Wald wurden die Streckenabschnitte schon etwas anspruchsvoller. Vorbei an Burg Falkenberg befuhren wir später die Glasstraße im Bayrischen Wald. Der Bayrische Wald ist für seine zahlreichen Glasmanufakturen wie Bodenmais und Zwiesel weltweit bekannt. Am frühen Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft, Hotel Gut Schmelmerhof, und nutzen den Nachmittag zum relaxen. www.gut-schmelmerhof.de

 

Die vierte und zugleich kürzeste Etappe sollte uns nach Passau bringen. Diese Etappe hatte hatte es in sich, es sollte an die 30 Grad heiß werden und der Bayrische Wald entlang der tschechischen Grenze wartete mit vielen langen Steigungen. Zunächst fuhren zum Glasdorf nach Arnbruck und nach einer kurzen Rast an der Arber Alm fuhren wir zum knapp 1500m hohen großen Arber und zum Arber See. Nun sind 1500m nicht gerade wahnsinnig hoch, doch die langen Steigungen auf dem Weg dorthin sind bei 30 Grad schon einen Herausforderung, zumal man immer wieder auf daherkriechende Urlauberautos trifft, die vor lauter Sehenswürdigem glatt das Autofahren vergessen.

Weiter ging es auf der Glasstraße nach Bodenmais, wo wir die Glasmanufaktur besichtigten. Über Zwiesel ging es weiter nach Passau, wobei wir unterwegs an unserem Orientierungssinn zweifelten. Wir fuhren vorbei an Prag und durch München (Markt Hutthurn) nach Passau.

Gegen 14:00 Uhr erreichten wir die Drei Flüsse Stadt Passau mit seiner wunderschönen Altstadt und dem imposanten Stephans Dom mit der weltgrößten Domorgel. Von unserem Quartier, dem Altstadt Hotel, direkt an der Donau konnte man alles schnell zu Fuß erreichen. Passau ist eine Reise wert. www.altstadt-hotel.de

 

Für die fünfte Etappe hatten wir uns Berchtesgaden als Ziel ausgesucht, aber nicht ohne vorher Salzburg einen Besuch abzustatten. Bei wolkigen 23 Grad ging es zunächst von Passau über Ried im Innkreis nach Mattsee zum gleichnamigen Mattsee und machten dort Kaffeepause. Nach einer guten Tasse Kaffee reisten wir dann weiter in die Festspielstadt Salzburg. Dort besuchten wir die Altstadt mit ihrer Getreidegasse, das Geburtshaus von Mozart und den Salzburger Dom. Da Salzburg zur Urlaubs- und Festspielzeit zur Weltmetropole der Kunst wird, glich die Altstadt einem Schmelztiegel der verschiedensten Nationen, aber man muss einmal dagewesen sein. Nächstes Highlight auf unserer Tagesetappe war die mautpflichtige Roßfeldhöhenringstrasse. Bei schönem Wetter hat man dort eine wunderschöne Aussicht. Wir sahen an diesem Tag leider nur Wolken. Kurz vor Berchtesgaden machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Königssee um dann am Nachmittag in Berchtesgaden einzuchecken.

 

Die sechste Etappe sollte uns wie schon im letzten Jahr wieder nach Garmisch Partenkirchen führen. Wir freuten uns schon auf Reindl's Partenkirchner Hof mit seinem vorzüglichen Restaurant. http://www.reindls.de

Bei leichtem Regen, in Berchtesgaden hatte es die ganze Nacht geschüttet, fuhren wir zuerst über die deutsche Alpenstrasse nach Reit im Winkl. Der MGA blieb offen, schließlich konnte ja hinter dem nächsten Berg die Sonne wieder scheinen. Über Bernau gings weiter zum Chiemsee. In Prien direkt am See gönnten wir uns im dortigen Yachthotel einen Kaffee und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten fahrerisch anspruchsvollen Ziel, der mautpflichtigen Tatzelwurmstrasse. Hier war der MGA wieder in seinem Element. Nach weiteren 20 Meilen fuhren wir entlang des Schliersees und ließen uns in Hof am Schliersee zu einer zünftigen Brotzeit nieder. Der nächste See auf unserer Route war der Tegernsee an dem es leider nur im Schritttempo voran ging. Es war schließlich Hochsommer und alle hatten Urlaub. Wir waren froh Rottach Egern zu erreichen um unsere Fahrt über den Achenpass nach Wildbad Kreuth fortzusetzen. Weiter fuhren zum Sylvensteinsee oder Stausee. Von Vorderriss aus befuhren wir eine weitere schmale aber sehr schöne mautpflichtige Straße bis nach Wallgau. Von dort aus hatten wir es nicht mehr weit bis Garmisch Partenkirchen wo wir am Nachmittag eintrafen und einen wolkenfreien Blick auf die Zugspitze genießen konnten.

 

Die siebte Etappe führte uns wie letztes Jahr entlang des Bodensees zum Feldberg nach Bärental. Dort wartete man schon im "Hotel Adler Bärental" mit einem vorzüglichen Menue auf uns. Sehr empfehlenswert. www.adler-feldberg.de/

Die heutige Etappe führte uns mehrfach von Deutschland nach Österreich und umgekehrt. Über den Gaichtpass, den wir diesmal bei sonnigem Wetter befuhren, vorbei am Haldensee fuhren wir durchs Tannheimer Tal. Nach einer kurzen Verschnaufpause in Oberjoch starteten wir die Fahrt über die Jochpassstrasse mit ihren zahlreichen engen Kurven. Vorbei am Alpsee starteten wir bei Scheidegg auf der Alpenstrasse eine letzte anspruchsvolle Abfahrt Richtung Bodensee. In Wasserburg am Bodensee gönnten wir uns in der gleichnamigen Burg eine Brotzeit bevor wir unsere Fahrt in den Schwarzwald fortsetzten.

Um Feldberg Bärental an diesem Tag noch zu erreichen, nutzten wir ein Stück die Autobahn. Dort stießen Mensch und Maschine bei über 35 Grad an ihre Grenzen und wir mussten ein paar Abkühlpausen einlegen. Es ging aber alles gut und gegen 15:45 erreichten das Hotel Adler in Feldberg Bärental. Dort ließen wir unsere Reise noch einmal Revue passieren bevor wir uns am nächsten Tag auf die Heimreise machten.

 

Die achte Etappe sollte uns wieder nach Hause bringen. Mit über 500km war es auch die längste Etappe.

Für den letzten Tag hatten wir uns noch ein Schmankerl ausgesucht, wir wollten den Schauinsland, Freiburgs Hausberg, befahren. Bei leichtem Regen und tiefhängenden Wolken fuhren wir zunächst, natürlich offen, nach Todtnau. Den Schauinsland befuhren wir abwärts Richtung Münstertal mit seinem Kloster St. Trudpert. Durchs Renchtal und Hochtal ging unsere Reise weiter. Auf dieser Strecke machte man dann auch ein offizielles Schwarzweißfoto von uns. Nach einem kurzen Stück Autobahn überquerten wir bei Iffezheim den Rhein und fuhren durchs wunderschöne Elsaß weiter nach Wissembourg. Wieder zurück in Deutschland fuhren wir über herrliche Landstraßen der Pfalz Richtung Autobahn. Zwischenzeitliche Regenschauer konnten uns nicht mehr abschrecken, wir fuhren offen weiter. Auf der Autobahn reisten wir dann weiter bis nach Bitburg in der Eifel. Von dort aus war es nicht mehr weit bis Merzenich. Nach fast 8 Stunden und 342 Meilen (550km) hatte uns die Heimat wieder.

Eine einwöchige Reise durch Deutschland, mit einem kurzen Abstecher nach Österreich, ist nach 1521 Meilen (2447km) zu Ende gegangen. Neben 232,1 Liter Benzin, einem halben Liter Oel und ein paar Litern Wasser, stellte unser treuer Begleiter keine Ansprüche. Unser 56 Jahre alter Oldie war bescheidener als manch moderner fahrbare Untersatz.

Deutschland ist schön!



Fahrt durchs Alp-Tal